Jetzt dampft das Gartenjahr aus der Kanne – im Herbst ist Zeit für Tee

  20.11.2019 Saisonmagazin

Brennnessel, Kamille, Johanniskraut, Rose, grüner Hafer, Königskerze, Holunder, Pfefferminze und Goldmelisse – hiesige Teepflanzen schenken Ruhe und Kraft.

Am Ende des Tages, wenn es draussen dunkelt und in der Stube schön gemütlich warm ist, verströmt ein wohlriechender Kräutertee seinen Duft. Die Teezubereitung und das bewusste Trinken eines Tees nährt nicht nur den Körper, sondern auch die Seele. Tee ist die Medizin unserer Zeit, in der alles immer schneller und intensiver sein muss. Denn zum Teezubereiten braucht es Zeit und Hingabe. Teetrinken wirkt also entschleunigend und schafft Zugang zur Intuition. Stammen die Blüten und Kräuter sogar aus eigener Sammlung – sei das wild oder im Garten – entsteht eine spezielle Beziehung, und das Teetrinken wird noch zu einem stärkeren Ritual.

Warum Tee trinken?
Je nach Alter und Körperbau besteht der Mensch aus fünfzig bis siebzig Prozent Wasser. Wasser ist denn auch ein wunderbares Lösungsmittel für Mineralien, Vitamine und Spurenelemente, denn es ist dem Körper vertraut. Von Medizin auf Wasserbasis nimmt daher der Körper die Wirkstoffe schnell und gut auf.

Tonisierende Tees
Als Tonics bezeichnet man in der Pflanzenheilkunde Kräuter, die den ganzen Körper oder eine einzelne Körperregion balancieren, nähren und stärken. Sie sind normalerweise gut verträglich und können wie Nahrungsmittel über mehrere Wochen, Monate oder Jahre regelmässig eingenommen werden. Alleine oder in Teemischungen. Einige der Tonics sind reich an Mineralien, Vitaminen und Spurenelementen. Diese gehören eindeutig in die Kategorie einheimische Superfoods. Sie helfen das Blut und die Lymphe aufzubauen und unterstützen die Regeneration von Gewebe. Eine wahre Wunderpflanze ist dabei die Brennnessel. Sie enthält Vitamin C, Kalium, Kalzium, Eisen, Magnesium und Zink.

Gut für die Nerven
Die meisten Tonics wirken sich positiv auf das Nervensystem aus. Sie helfen belastbar, anpassungsfähig und ausdauernd zu sein. Gleichzeitig unterstützen sie, zur Ruhe zu kommen und zu erkennen, was wirklich wichtig ist im Leben. Pflanzen sind kraftvolle Wesen, die einiges in Bewegung bringen können. Der grüne Hafer kann nachweislich das Nervensystem regenerieren und kräftigen, was in stressigen Zeiten hilft, in kein Burnout und in keine Depression zu geraten. Es gibt Tonics für jede Körperregion. Wenn bestimmte Organe oder Bereiche im Körper also anfälliger sind, wie zum Beispiel der Magen, die Lunge oder das Immunsystem, können sie vorbeugend nähren oder stärken. Auch in akuten Situationen sind sie förderlich. Die gelben Blüten etwa der Königskerze unterstützen als Tee die Lungen. Bei akutem Husten sind sie in einer kalten Infusion am wirksamsten.

Warme und kalte Infusion
Tonisierende Tees können gut am Vorabend für den nächsten Tag zubereitet werden. Es gibt warme Infusionen, wo der Tee mindestens vier Stunden oder über Nacht bedeckt zieht, kann danach wieder aufgewärmt werden. Dazu mein Tipp: Grüner Hafer mit etwas Malve, Süssholz und wenig Lavendelblüten mischen – für die Ruhe pur!
Bei der kalten Infusion werden die Kräuter mit kaltem Wasser übergossen und ziehen bedeckt während vier Stunden oder über Nacht an einem kühlen Ort. Die schnelle Infusion ist wohl für viele die gängigste: die Pflanzen werden mit heissem Wasser übergossen und ziehen bedeckt während zehn bis zwanzig Minuten.
Achtung, fertig – Teezeit’


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