Weihnachtsfreude für Osteuropa

  31.10.2024 Reportagen

Strahlende Augen, Begeisterung und grosse Dankbarkeit, ausgelöst durch ein Weihnachtspäckli aus der Schweiz: 117’800 bedürftige Kinder und Erwachsene in Osteuropa haben im vergangenen Jahr ein Päckli erhalten. Einzelpersonen, Familien, Kirchgemeinden, Schulen und Firmen stellten die Weihnachtspäckli zusammen und verpackten sie liebevoll.

Weihnachten in Moldawien
Die Weihnachtsfeier für Menschen mit Beeinträchtigung ist vorbei. Der siebenjährige Mihail drückt das Weihnachtspäckli, das er soeben erhalten hat, begeistert an sich. «Danke! Bitte sagen Sie das den Leuten, die mein Päckli gemacht haben. Ich habe noch nie im Leben so ein Geschenk erhalten. Das werde ich nie vergessen! Danke, dass Sie meinen Geschwistern, mir und auch meinen Eltern eine solch grosse Freude machen!»

Mihails Mama, Aljona, steht daneben und strahlt mit ihrem Sohn um die Wette: «Ich will ehrlich sein, seit Mihails Geburt konnten wir weder ihm noch unseren anderen fünf Kindern zu Weihnachten und an Geburtstagen etwas schenken. Wir haben schlicht kein Geld dafür.» Und dann laufen Tränen über ihre Wangen: «Vielen Dank, ihr lieben, freundlichen und grosszügigen Menschen aus der Schweiz!»

Aljona erzählt von ihrer Kindheit auf dem Land in einer armen, aber arbeitsamen

Familie und von der Heirat mit einem jungen Mann aus dem Nachbardorf, der wie sie direkt nach der Schulzeit auf den Feldern im Dorf arbeitete… «Als unsere Kinder geboren wurden, merkten wir rasch, dass wir sie mit unseren mageren Löhnen nicht ernähren konnten. Mein Mann machte eine Ausbildung im Bau-

gewerbe und fand bald eine gut bezahlte Anstellung in Chişinu. Nach wenigen Jahren konnten wir uns eine moderne Wohnung in der Stadt kaufen.

Dann kam Mihail zur Welt. Schon bald realisierten wir, dass mit seinen Augen etwas nicht stimmte. Er fokussierte nie auf einen Gegenstand, war sehr ängstlich und schreckhaft. Die Ärzte hier fanden nichts. Also reisten wir zu einem Spezialisten nach Odessa in die Ukraine. Dieser diagnostizierte einen bösartigen Gehirntumor. Das war ein Schock für uns. Die operative Entfernung kostete rund 3’000 Franken. Wir hatten Erspartes und willigten sofort ein, um Mihails Leben zu retten. Doch nach einigen Monaten wuchs der Tumor erneut. Für die zweite Operation mussten wir bei der Bank einen Kredit aufnehmen. Und für drei weitere Operationen in der Türkei verkauften wir unsere schöne Wohnung und nahmen einen zweiten Kredit auf. Ich weiss nicht mehr, wie wir es schafften, aber wie durch ein Wunder hatten wir immer genug zu essen und Kleider für die Kinder. Wir kämpften wie Fische auf dem Trockenen, aber wir gaben nicht auf.

Jetzt leben wir wieder in unserem alten Häuschen im Dorf und stottern die hohen Schulden ab. In den vergangenen Jahren sind viele Leute verarmt. Es wird weniger gebaut und mein Mann verdient nur noch rund 200 Franken im Monat. Doch unser Mihail lebt! Der Tumor ist weg, dafür sind wir von Herzen dankbar. Mihail braucht eine starke Brille, aber er entwickelt sich prächtig und geht mit den anderen Kindern in die erste Klasse.

Dankbar bin ich auch für die Hilfe aus der Schweiz: Für die Lebensmittel, das Brennholz im Winter und ganz besonders für die Weihnachtspäckli. An der Feier für Kinder mit Beeinträchtigungen haben wir zusammen gesungen und die Weihnachtsgeschichte gehört. Die Leute von der lokalen Kirchgemeinde haben für unsere Kinder gebetet und ihnen ein Päckli geschenkt. Das hat mich sehr berührt. Herzlichen Dank!»

Gemeinsames Engagement
Vier Schweizer Hilfswerke organisieren die Aktion Weihnachtspäckli gemeinsam. Sie sammeln die Päckli und transportieren sie in die Ukraine, nach Moldawien, Rumänien, Belarus, Estland, Albanien, Bulgarien, Serbien und in den Kosovo. Lokale Partnerinnen und Partner verteilen sie an Kinder in Schulen und Heimen, an verarmte Familien, Pensionierte, Geflüchtete und Menschen mit gesundheitlichen Problemen.

Lokal eingekaufte Päckli
Weite Distanzen oder spezielle Auflagen erschweren in einigen Ländern in Osteuropa und Zentralasien den Import von Weihnachtspäckli aus der Schweiz. Mit Geldspenden aus der Schweiz kaufen die Mitarbeitenden vor Ort Geschenke und verteilen sie an Bedürftige.

Herzlichen Dank!
Bringen Sie Ihre Päckli bis am 23. November 2024 zu einer der rund 500 Sammelstellen in der ganzen Schweiz. Sie bereiten damit Menschen in Not eine riesengrosse Freude. Weitere Informationen finden Sie unter:
www.weihnachtspäckli.ch

Spenden
IBAN CH03 0900 0000 8000 4309 4
Verein HMK Hilfe für Mensch und

HMK
Kirche, Zelglistrasse 10, 3608 Thun


Päckli machen

Bitte packen Sie ALLE aufgelisteten Produkte in die Päckli! Nur so kommen die Päckli ohne Probleme durch den Zoll und können einfach und gerecht verteilt werden.

Päckli für Kinder

Schokolade
Biskuits
Süssigkeiten (Bonbons, Gummibärchen etc.)
Zahnpasta
Zahnbürste (in Originalverpackung)
Seife (in Alufolie gewickelt)
Shampoo (Deckel mit Scotch verklebt)
Zwei Notizhefte oder -blöcke
Kugelschreiber
Bleistift & Gummi
Mal- oder Filzstifte 2-3
Spielzeuge wie Puzzle, Seifenblasen, Stofftier, Spielauto etc.
Evtl. Socken, Mütze, Handschuhe, Schal

Die Spielsachen sind für Mädchen und Jungs im Schulalter.

Päckli für Erwachsene

1 kg Mehl
1 kg Reis
1 kg Zucker
1 kg Teigwaren
Schokolade
Biskuits Kaffee (gemahlen od. instant)
Tee
Zahnpasta & Zahnbürste (in Originalverpackung)
Seife (in Alufolie gewickelt)
Shampoo (Deckel mit Scotch verklebt)
Schreibpapier
Kugelschreiber
Evtl. Ansichtskarten, Kerzen, Streichhölzer, Schnur, Socken, Mütze, Handschuhe, Schal

Die Päckli dürfen kein Fleisch, keine Medikamente und keine angebrauchten Packungen enthalten. Lebensmittel müssen sechs Monate über die Sammelaktion hinaus haltbar sein.

Packen Sie die aufgelisteten Artikel in eine stabile Kartonschachtel und Geschenkpapier ein. Leere Schachteln können bei den Hilfswerken bestellt und abgeholt werden. Kleben Sie eine Etikette «Kind» oder «Erwachsen» auf das Päckli (bei den Sammelstellen erhältlich). Päckli werden an 500 Sammelstellen entgegengenommen oder können per Post an eines der Hilfswerke geschickt werden. www.weihnachtspäckli.ch

Spenden: IBAN CH03 0900 0000 8000 4309 4 Adresse: HMK, Zelglistrasse 10, 3608 Thun

 


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