Der CC Thun Regio ist stolz: Juniorin Jana Hählen reist an die Olympischen Winter-Jugendspiele

  25.01.2024 Sport-Reportagen

2012 aus dem Zusammenschluss des CC Kyburg Thun und des CC Rotweiss Thun hervorgegangen, ist der Curling Club Thun Regio heute einer der bedeutendsten Sportvereine in der Region Thun Berner Oberland. Rund 150 Aktive und Junioren frönen auf der Curlingbahn Grabengut dem Spiel mit Stein und Besen und pflegen neben dem Sport auch das kameradschaftliche Beisammensein.

Wie im Golfsport das sogenannte Loch 19 ist auch im Curling das neunte End nicht das Wichtigste, aber doch fester Bestandteil des Spiels. Das siegreiche Team lädt den unterlegenen Gegner nach Spielende zum gemütlichen Beisammensein ein und übernimmt die Rechnung. Der «Spirit of Curling» (siehe Kasten) wird auch im CC Thun Regio grossgeschrieben und strikte befolgt.

Veteranen und Junioren
Über allem steht im Verein der Breitensport. Markus Gygax, seit zwei Jahren als Nachfolger von Werner Bischoff Präsident des Klubs: «Bei uns steht ganz klar der Breitensport in Vordergrund. Aber wenn unsere Junioren Erfolge feiern, freut uns dies natürlich.» Und Markus Gygax unterlässt es auch nicht, die Erfolge der ältesten Thuner Curler, der Veteranen, zu erwähnen. «Sie erspielten sich zwar noch keinen Meistertitel, aber was nicht ist, kann noch werden…» Am Bärner Cup und beim Bärner Veteranen Turnier im vergangenen Oktober jedenfalls gewannen die Thuner beide Anlässe. Werner Bischoff, Erwin Scheidegger, Silvan Obrist und Skip Heinz Hostettler schwangen beim Bärner Cup obenaus, Martin Graber, Urs Wittwer, Fritz Kratzer und Skip Peter Spielmann beim Bärner Veteranen Cup. Klar deshalb, dass bei solchen Erfolgen als Nächstes der Schweizermeistertitel angestrebt wird.

Jana Hählen bei Jugend-Olympia
Besonders mit Stolz erfüllt den Präsidenten die Nomination Jana Hählens für die Olympischen Jugendspiele in Gangwon (Südkorea). Die Thunerin wird zusammen mit dem Basler Nevio Caccivio im Mixed Double um Medaillen kämpfen. «Dies ist ein grossartiger Erfolg für unseren Verein und die Bestätigung für die gute Arbeit, die unsere Coaches im Jugendbereich leisten», so der Präsident.

Traditionelle Turniere
Der CC Thun hat sich in der Schweizer Curling-Szene auch einen Namen als perfekter Organisator verschiedener Turniere geschafft. So zählen der «Fulehung-Cup», der «Schlossberg-Cup» und der «AEK-Cup» seit vielen Jahren zu den beliebtesten Anlässen im Schweizer Curling. Erfolgreich führte der CC Thun in den Jahren 2018 und 2019 die Schweizermeisterschaften durch und zuletzt im November das seit 38 Jahren durchgeführte Internationale Junioren-Turnier mit Teilnehmern aus der ganzen Welt. «Wir freuen uns, dass wir im März auch die Juniorenmeisterschaften der Mädchen und Knaben durchführen dürfen, ein Turnier, bei dem die Zuschauer Curling auf höchster Stufe zu sehen bekommen werden», sagt Markus Gygax. Grössere Turniere wie die Schweizermeisterschaften will der CC Thun vorderhand nicht durchführen, «obwohl die zentrale Lage, die vorhandene Tribüne und die hervorragende Arbeit der Eismeister dies durchaus zulassen würden», sagt Markus Gygax. Die Kunsteisbahn wird demnächst saniert und die Erneuerung der 50 Jahre alten Grabengut-Eishalle, der Heimstätte des EHC Thun, ist auch für die Curler von grösster Wichtigkeit.

Fast täglich auf dem Eis
Markus Gygax’ Augen glänzen, stellt man ihm die Frage, was für ihn die Faszination bedeutet, den maximal 19,96 Kilo schweren Stein an den richtigen Ort zu spielen. «Die Mischung aus Taktik und Sport, diese beiden Elemente optimal zu verbinden, das stellt eine echte Herausforderung dar. Was nicht alle Uneingeweihte wissen: Curling ist wirklich ein fordernder Sport, der auch deshalb besonders schön ist, weil er in einem Team mit vier oder fünf Spielern oder Spielerinnen bestritten wird, die alle den hochhalten.» Der Präsident steht drei bis viermal pro Woche selbst auf dem Eis, nimmt mit seinen Kollegen oft an Turnieren quer durch die Schweiz teil, seine Begeisterung für diese faszinierende Sportart ist ungebrochen.

Alina Pätz und Sven Michel
Das in Interlaken wohnende Curling-Traumpaar Alina Pätz und Sven Michel wird auch von den Junioren in Thun wahrgenommen und ihre Erfolge führen dazu, dass im Verein der Andrang im Nachwuchsbereich gross ist und zuletzt im Anfängerkurs nicht weniger als 18 Mädchen und Knaben Curling-Luft schnupperten.


Curling Club Thun Regio

Gegründet 2012
(Zusammenschluss der Vereine Kyburg Thun und Rotweiss Thun).

150 Mitglieder
(Aktive und Junioren).

Präsident: Markus Gygax

Juniorenzentrumsleiter: Kurt Muhmenthaler

Spiko-Präsident: Ueli Hirt

Spielort:
Curlinghalle Grabengut,
Grabenstrasse 6,
3600 Thun


Spirit of Curling

Ein Curler verhält sich immer wie ein Gentleman.

Ein Curler spielt, um zu gewinnen, nie aber um seinen Gegner zu erniedrigen.

Ein Curler wird nie versuchen, seinen Gegner abzulenken oder ihn daran zu hindern, sein Bestes zu tun.

Ein Curler versucht nie, mit anderen Mitteln als mit den spielerischen
Möglichkeiten, Vorteile zu erzielen.

Ein Curler muss zuerst lernen zu verlieren, erst dann ist er fähig, würdig zu gewinnen.

Ein Curler zieht eine Niederlage einem ungerechten Sieg vor.

Ein Curler verstösst nie absichtlich gegen Spielregeln oder eine der geschriebenen Überlieferungen.

Ein Curler wird nie etwas tun, was er auch von seinen Mitspielern nicht erwartet. Ein Curler entscheidet sich im Streitfalle immer zu Gunsten seiner Gegner.

Ein Curler kritisiert oder beschimpft weder seine Mitspieler noch seine
Gegner.

Ein Curler schätzt und anerkennt eine gute Leistung des Gegners.

Ein Curler konzentriert sich immer aufs Spiel und gibt sein Bestes.

Begeht ein Curler einen Fehler, so ist er der Erste, der ihn zugibt.

Ein Curler, der einen laufenden Stein berührt oder überslidet, gibt dies sofort bekannt.

Lade deinen direkten Gegner zu einem Drink ein, wenn du gesiegt hast.

Ein Curler verhält sich immer fair und sportlich.


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