Der UHC Thun rückt seinem Saisonziel immer näher

  13.02.2025 Sport-Reportagen

Zwei Runden stehen in der regulären Meisterschaft der Nationalliga B vor Beginn der Playoffs noch auf dem Programm. Nach dem jüngsten Sieg gegen den HC Lok Reinach liegen die Thuner weiterhin auf Platz 1 mit einem Fünf-Punkte-Polster auf den ersten Verfolger, die Kloten-Dietikon Jets. Die Playoff-Teilnahme steht schon lange fest und auch der Spitzenrang dürfte den Mannen aus der Stadt am Tor zum Berner Oberland nicht mehr zu nehmen sein.

Das angestrebte Ziel, die Rückkehr in die oberste Spielklasse, genannt «Lidl Unihockey Prime League», welche die Thuner nach dem Abstieg vor drei Jahren anstreben, ist in Griffnähe, doch ehe es soweit ist, liegt noch ein hartes Stück Arbeit vor den Spielern von Trainer Adrian Saurer. «Unser Ziel ist ganz klar der Aufstieg. Ich bin optimistisch, wir befinden uns in guter Form und werden jetzt im Hinblick auf die entscheidende Saisonphase an den Details arbeiten, die wir noch verbessern können. Der hohe Startsieg ins neue Jahr gegen Unihockey Limmattal verlieh dem Team Selbstvertrauen und die Gewissheit, in der Weihnachts-Pause gut gearbeitet zu haben. Auch im Spiel bei den Kloten-Dietikon Jets gefiel mir trotz der Niederlage einiges. Wir legten los wie die Feuerwehr, gingen auch 4:2 in Führung, doch im zweiten Drittel waren wir im Abschluss zu wenig effizient und verpassten es, die Partie bereits zu entscheiden, was sich am Schluss rächte. Eine Strafe gegen uns und ein verschossener Penalty waren in der Schlussphase zu viel, doch über die gesamte Spieldauer war die Leistung in Ordnung», blickt der Coach auf den Verlustgang beim Tabellenzweiten zurück.

Noch zwei Spiele
Dem UHC Thun bleiben vor Beginn der Playoffs noch zwei Spiele, auswärts gegen den UHC Pfannenstiel-Egg und zuhause gegen den UHC Grünenmatt. In diesen beiden Begegnungen wie auch im Training soll an den Kleinigkeiten gearbeitet werden, in denen Trainer Adrian Saurer noch Verbesserungspotenzial sieht. «Wir erhalten zu viele Tore kurz vor Drittelsende, hin und wieder auch unnötige Strafen, das müssen wir abstellen», so der Coach. Doch trotz den kleinen Sorgen herrscht bei Adrian Saurer im Hinblick auf die Playoff-Spiele um die Promotion in die «Lidl Unihockey Prime League» grosse Zuversicht. «Wir sind breit abgestützt, verfügen über ein Kader, in dem jeder Spieler punkten kann, besitzen zwei sehr starke Torhüter – wir sind nicht auf die Leistungen von einem oder zwei Schlüsselspielern angewiesen, andere sind fähig, sich positiv in Szene zu setzen, sollte einer der Leader einmal einen schwachen Tag erwischen.»

Starke Ausländer
An Torjägern fehlt es dem Fanionteam des UHC Thun nicht. Da ist einmal der Schwede Adam Torkelsson, der zu Beginn dieser Saison vom Ligakonkurrenten UHC Lok Reinach zur Mannschaft stiess. Er führt die Skorerliste in der Liga an. In den vorderen Positionen sind viele weitere Thuner zu finden, denn das Team hat auch mit grossem Abstand die meisten Treffer erzielt. Der junge Janis Reusser, der Schwede Jack Noaksson, Nicolas Ammann, Reto Graber, Yannick Zimmermann und Enea Widmer stehen alle weit vorne in der Punkteliste. So wird dem Gegner die Defensivarbeit erschwert – er kann sich in der Abwehr nicht auf einen oder zwei Thuner Spieler konzentrieren.

Beginnt Thun gegen Grünenmatt?
Das Reglement will es, dass in den Playoff-Viertelfinals die drei Erstklassierten ihre Gegner aus den Teams auf den Positionen 5–8 frei auswählen können. Das erste Wahlrecht kommt deshalb den Thunern zu, wobei sowohl spieltaktische als auch reisetechnische Kriterien bei der Wahl eine Rolle spielen können. Adrian Saurer will sich noch nicht festlegen, welchen Gegner die Thuner wählen werden. «Wir sind faire Sportler und deshalb könnte die Wahl auch auf den Achtplatzierten fallen.» Doch in Stein gemeisselt ist dies noch nicht. Im Moment liegt der UHC Grünenmatt auf dem achten und damit letzten zur Teilnahme an den Playoffs berechtigenden Platz, was auch deshalb eine gute Wahl wäre, weil die Anreise nach Sumiswald bedeutend kürzer ist, als wenn der Gegner beispielsweise Ticino Unihockey hiesse. Qualifiziert sich der UHC Thun für die Halbfinals, wartet der Letzte der «Lidl Unihockey Prime League» (voraussichtlich Wasa St. Gallen), um den letzten Schritt zur Rückkehr ins Oberhaus zu vollziehen.

Was ist oben möglich?
Adrian Saurer erwartet nicht, dass der UHC Thun in der «Lidl Unihockey Prime League» gleich die gesamte Konkurrenz hinter sich lassen würde, er weiss um die Qualitäten der stärksten Mannschaften. «Kommt der Aufstieg zustande, müssen wir den Schwung mitnehmen. Dass es keinen Spaziergang geben wird, ist uns klar – das Gegenteil wird der Fall sein», so der Trainer. Die Thuner planen, Verstärkungen an den Thunersee zu holen, sowohl Ausländer als auch einheimische Spieler von Schweizer Teams, die der Mannschaft zu noch mehr Qualität verhelfen. «Doch fünf Ausländer verpflichten wir bestimmt nicht.» Dass dies nicht im Sinne des Vereins wäre ist klar. Die Mannschaft ist stark und ausgeglichen, hat keine verletzte Spieler und der Nachwuchs ist ebenfalls auf gutem Weg. Saurer: «Ich traue dem einen oder anderen Nachwuchs-Spieler durchaus zu, den Sprung in die erste Mannschaft zu schaffen. Die Jungen werden ihre Chance bekommen.»
Pierre Benoit


Adrian Saurer wurde am 3. Januar 1990 in Frauenfeld (Vater jedoch aus Horrenbach BE) geboren. Er spielte von 1998–2018 im Nachwuchs und in der 1. Mannschaft des UHC Thun mit Ausnahme der Jahre 2008–11, als er für Floorball Köniz-Bern in der U21 aktiv war. Bereits während der Aktivkarriere trainierte er auf verschiedenen Altersstufen Nachwuchsteams. Saurer ist J&S-Trainer Leistungssport und kurz vor Abschluss der Berufstrainerausbildung. Beruflich ist der Holzbauingenieur Projektleiter Tragwerkplanung in Thun.


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote