Die Zukunft ist erneuerbar und aus heutiger Sicht: elektrisch

  29.02.2024 Reportagen

Die Thuner Elektro Hunziker AG ist von der Elektrotechnik begeistert und geht dabei mit gutem Beispiel voran – mit Fotovoltaik auf dem Firmendach und im Angebot, spezialisiert auf den Bau von Ladestationen und neuerdings auch elektrisch unterwegs. Im Gespräch mit dem Geschäftsführer und den Projektverantwortlichen über Elektrotechnik und Elektromobilität.

Aus Statistiken von Swiss eMobility geht in puncto Elektrofahrzeuge in der Schweiz dies hervor:
Im Dezember 2023 wurden davon historisch viele verkauft und ihr Marktanteil stieg auf 20,9 Prozent, im Vergleich zu 17,3 Prozent im Jahr 2022. Auf Schweizer Strassen verkehrten bis zum 1. Januar 2024 163’511 Elektrofahrzeuge. Das Tesla Model Y führt dabei zum dritten Mal in Folge die Verkaufsstatistiken in der Schweiz an. Aktuell ist etwa jedes vierte gekaufte Auto elektrobetrieben. Die Marktanteile von Benzin- und Dieselautos gehen weiter zurück. Elektrische Liefer- und Lastwagen verzeichnen ebenfalls starkes Wachstum. Aber: Obwohl der elektrische Antrieb an Popularität gewinnt, wird die Entwicklung durch den Mangel an Heimladestationen gebremst. Dennoch wird sie weiterhin unterstützt durch eines der besten öffentlichen Ladenetze weltweit.

Diesen Mangel an Ladestationen will das Thuner Elektrotechnikunternehmen Elektro Hunziker in seinem Wirkungskreis positiv beeinflussen. Die Elektrotechniker richten daher ihren Fokus schon seit geraumer Zeit auf die E-Mobilität, idealerweise im Verbund mit Fotovoltaik-Anlagen. So bietet das spezialisierte Unternehmen 360° Autoladelösungen für Private, Stockwerkeigentümergemeinschaften, Mietblöcke, Industrie und Gewerbe. Das Planen und Installieren von Fotovoltaik-Anlagen für Indach, Aufdach, Flachdach und Freiland bieten die Elektrotechnikprofis schon seit 2016 an. Geschäftsführer Daniel von Dach erklärt, warum seine Crew auf Gesamtlösungen setzt und was sie generell beinhalten: «Unsere Ladelösungen umfassen alles bis zur Abrechnung und zum Lastmanagement – dieses überwacht die elektrische Kapazität und die Sicherheit; es soll keine Sicherung raushauen – und durch intelligente Ladesteuerung in Form eines Monitorings gehen wir auf die Lastspitzen ein.»

Lastspitzen beziehen sich hier auf Zeiträume, in denen die Nachfrage nach elektrischer Energie besonders hoch ist, insbesondere wenn viele Fahrzeuge gleichzeitig geladen werden. Das Echtzeit-Monitoring erlaubt autorisierten Personen damit jederzeit Zugriff aufs System im Sinne von ZEV (Zusammenschluss von Eigengebrauch). «Unsere Lösungen für Stockwerkeigentümer machen von Anfang an Sinn mit Flachband in Form einer Gesamtlösung, die zudem wenig Raum braucht», erklärt Projektleiter und Mitglied der GL, Andreas Stierli. Er leitet das E-Mobilitätsteam von Elektro Hunziker. «Unsere Ladelösungen in Einstellhallen realisieren wir innerhalb eines Monates ab Bestelleingang», fügt Björn Brunner, Service-Techniker und Spezialist E-Mobilität, an. «Wir sind stolz, bereits über 40 Gesamtlösungen für Autoladestationen in Einstellhallen und über 50 Einzellösungen in Einfamilienhäusern in Thun und Umgebung realisiert zu haben», informiert Andreas Stierli. Auf Wunsch kümmert sich das Team auch um sämtliche Abklärungen in puncto Fördergelder, die der Kanton und die Gemeinden für Ladestationen entrichten.

Darum E-Mobilität
Bei Elektro Hunziker sind aktuell 55 Flottenfahrzeuge im Einsatz, davon sechs komplett elektrisch. Bewusst hat man unterschiedliche E-Automarken gewählt – ein Gelber der Marke Tesla ist auch dabei. «Wir wollen Erfahrungen sammeln», so Andreas Stierli. Die Idee des Unternehmens ist es, in den nächsten zehn Jahren die Flotte komplett auf elektrisch um- und aufzurüsten. Insgesamt hat es fünf Ladestationen auf dem Firmengelände. «Es sind unsere Schönwettertankstellen – vier sind während den Arbeitszeiten für die Mitarbeitenden reserviert und ab Feierabend, von 17 bis 6 Uhr, sind sie öffentlich zum Preis von Fr. 0.40 pro kWh», informiert Andreas Stierli.

Warum setzt Elektro Hunziker auf E-Mobilität? «Der Impuls kam für uns durch die Fotovoltaik», antwortet Daniel von Dach. Und weiter: «Weil wir Elektriker sind, ist das auch schlicht unser Business.» Zudem führt er den grossartigen Wirkungsgrad im Zusammenspiel mit der Fotovoltaik ins Feld: «Es ist das absolut Effizienteste, mit der Fotovoltaik von rund 100-Kilowatt-Peak den Strom direkt vom Dach runter in unsere Autos zu speisen.» Nebst Kostenersparnissen im Unterhalt von bis zu einem Drittel im Vergleich mit einem Benzinauto, geht an einem Elektromotor praktisch nie etwas kaputt. Autobatterien verfügen über eine Garantie von acht Jahren. Jedoch können sie darüber hinaus noch laufen, lediglich nicht mehr mit der vollen Batteriekapazität. «Ausgediente Batterien werden zudem heutzutage verschiedenartig weiterverwendet, etwa in Batteriepaketen in einem Haus», betont Björn Brunner. Und dahingehende Weiterverwendungsmöglichkeiten seien in reger Entwicklung, wissen die E-Mobilitäts-Profis. Sie wollen mit ihrem klaren Ja für die E-Mobilität vorangehen, vorleben, bestätigen und das Vertrauen in die E-Mobilität in der breiten Bevölkerung bekräftigen.

Und übermorgen?
In diesem Unternehmen ist eine grosse Faszination für neue Technologien spürbar. Angesprochen auf die Ressource Strom hat man dahingehend im Moment bei Elektro Hunziker überhaupt keine Bedenken. Zwar wären die Ladestationen die ersten, die abgestellt würden und also stromlos wären, wenn der Strom knapp würde. Doch besteht genau hier das grosse Plus von Fotovoltaik und daher sind die E-Mobilitäts-Befürworter insgesamt völlig unbeirrt. Ausserdem fiebert man neuen Innovationen rund um das Umwandeln von erneuerbar erzeugten Stromüberschüssen entgegen.

Björn Brunner schaut in die Glaskugel: «Mit Wasserstoff betriebene Fahrzeuge werden sich nicht durchsetzen – da sind das dauernde Umwandeln und die damit verbundenen Verluste zu problematisch.» Den Ansatz hinter Power-to-X hingegen verfolgt das Team von Elektro Hunziker mit Hochspannung. Dieser besteht darin, überschüssige erneuerbare Energie in Formen umzuwandeln, die leichter zu speichern, zu transportieren und zu nutzen sind und somit die Integration erneuerbarer Energien in bestehende Energiesysteme zu verbessern. So meint Daniel von Dach: «Lieber früher als später sollte man den Energie-Überschuss doch aus den Autos auch wieder herausholen und verwerten können.

Barbara Marty


Elektro Hunziker AG
360º Schweizer Elektrotechnik

Dienstleistungen: Elektrotechnikleistungen und Spezialgebiete, sowie Fotovoltaik-Anlagen

90 Mitarbeitende, davon 12 Lernende

Freie Lehrstellen: ab Sommer 2025

Ausbildungen: Elektroinstallateur/in EFZ, Montageelektriker/in EFZ,
Solarinstallateur/in EFZ, Solarmonteur/in EBA

Ein Unternehmen der Burkhalter Gruppe

Hauptsitz: Thun
Zweigniederlassungen: Spiez, Kandersteg

Ihr Elektro-Partner vor Ort – seit 1986


Elektro Hunziker AG | Hauptsitz
Moosweg 10, 3607 Thun
24-h-Service-Telefon 033 225 10 10
info@elektrohunziker.ch
www.elektrohunziker.ch


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