Jetzt wird es handfest – so geht Zukunft bauen

  31.08.2023 Reportagen

Die 62. Oberländische Herbstausstellung OHA findet vom 1. bis 10. September 2023 statt. Mit der Sonderschau «BAU? WOW! – Zukunft im Bau», viel Unterhaltung, Genuss und Shopping steht bei 190 Ausstellenden das Handwerk im Zentrum.

Wenn in Kürze vom Thuner Expo-Gelände her verführerische Düfte nach Raclette,
Pommes und Crêpes aufsteigen, so ist die OHA bereits in vollem Gange. Denn Herbstzeit ist bekanntlich OHA-Zeit – in diesem Jahr macht sich die Oberländische Herbstausstellung OHA insbesondere stark für das Handwerk. Zur 62. Ausgabe setzt man daher den Fokus der Sonderschau auf die Zukunft im Bau. Unter dem stimmigen Titel: «BAU? WOW!» bellt der himmelblaue Ballonhund seit Wochen von Plakaten. Er ist seit acht Jahren das Maskottchen der Messe und symbolisiert deren Beweglichkeit und Aktivität. Aktiv wollen die OHA-Macher:innen auch heuer einen konstruktiven Beitrag leisten und engagieren sich für die Zukunft im Bau und also für das Handwerk.

Die OHA-Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, in das spannende Thema der dazugehörigen Sonderschau einzutauchen und die obligat abwechslungsreiche, charmante Ausstellung mit neuen und altbekannten Glanzlichtern zu geniessen. Rund 190 Ausstellende freuen sich gemeinsam mit den treuen und neuen Fans auf eine herzliche Atmosphäre zum Schauen, Shoppen und Schnausen. Dabei werden wie immer sowohl bewährtes Kulturgut als auch neue Kreationen aus der Region geboten, inklusive spannende Begegnungen. Ein bunter Mix aus Qualität, Tradition und Moderne ist denn das Credo der OHA-Macher:innen. Die Messe gilt seit Jahren als die Erlebnisplattform im Berner Oberland. Für Dienstleistungen und Produkte der vielfältigsten Art stehen zehn Tage an bester Lage bevor. Und so wird der Anlass Jahr für Jahr zum beliebten Treffpunkt für Jung und Alt.

Das Rezept heisst BAU? WOW!
Ideen für grosse Projekte werden zumeist nicht auf dem Silbertablett serviert, sondern: sie kommen im Gespräch mit Menschen zustande. So geschehen, als Messechef Gerhard Engemann über verschiedene Themen für die diesjährige OHA nachdachte und im privaten Rahmen den Bauspezialisten und Geschäftsinhaber Beat Brönnimann von Brönnimann Spezial-Tiefbau AG traf. «Wir kochen beide im selben Kochclub. Zwischen zwei Gängen kamen wir auf die OHA zu sprechen und auf die Schwierigkeit, Organisationen zu finden, die über genügend Ressourcen verfügen, eine Sonderschau zu organisieren», erzählt Engemann. Einige Tage später rief Beat Brönnimann bei Gerhard Engemann an und fragte, was er davon halte, wenn er im 30. Jubiläumsjahr seiner eigenen Firma die diesjährige Sonderschau mitorganisiert? Im Dialog wurde klar, dass sie gemeinsame Wege gehen möchten und dabei grösser denken müssten.

Das brandaktuelle Thema der fehlenden Lernenden in handwerklichen Berufen und der herrschende Fachkräftemangel bieten dazu eine dankbare Leinwand, um ein spannendes Bild der Berufe in der Baubranche zu präsentieren. «Mit der Frutiger-Gruppe fanden wir einen weiteren Partner, der gewillt war, dem diesjährigen Motto «BAU? WOW!» Inhalt zu verleihen», freut sich Gerhard Engemann.

Etwas mit den Händen erschaffen
Wie schätzt Engemann die junge Generation ein, die unter Verdacht steht, sich nicht mehr die Hände schmutzig machen zu wollen? Das sei eine schwierige Frage für jemanden, der sein Geld am Schreibtisch verdient, lächelt der Thun-Expo-Geschäftsleiter. Deshalb antworte er nicht als Geschäftsführer der Thun-Expo, sondern als Gerhard Engemann, der gerne mit Holz arbeitet, sein Brot selbst bäckt, am Motorrad schraubt oder seine Messer selber schleift: «Es ist die Befriedigung, nach getaner Arbeit auf ein Resultat blicken zu können, welches man mit den eigenen Händen erschaffen hat.» Den 40 Tonnen Bagger, der an der OHA-Sonderschau bedient werden darf, werde er sich auf keinen Fall entgehen lassen, auch wenn das bei ihm nicht so elegant aussehen wird, schränkt Engemann ein und sagt dann begeistert: «Ich staune immer wieder über die Geschicklichkeit der Maschinisten, wenn sie mit flüssigen Bewegungen Erdreich umschichten und präzise die vorgegebenen Gruben ausheben.»

Offenes Denken
Dass die Baubranche in den Köpfen der Menschen eher ein Männerding ist, lässt der Messechef nicht gelten. «Das Denken in Schubladen sollte der Vergangenheit angehören. Gleichberechtigung ist überall ein Thema und das biologische Geschlecht soll doch nicht ausschlaggebend sein, welche Träume verfolgt werden können oder dürfen», sagt er voller Überzeugung. Und auch den Einwand, dass man bei Bauberufen an harte körperliche Arbeit denkt, lässt Engemann nicht gelten. Die Baubranche bestehe nicht nur aus Berufen, die eine enorme Kraft voraussetzen, erklärt er. Maschinen unterstützen und müssen zum Teil mit viel Fingerspitzengefühl bedient werden. «Da das Erstellen der Bauwerke nur einen Teil der Branche ausmacht, existieren unzählige Möglichkeiten bei Engineering, Planung, Führung und Administration, um sich beruflich zu verwirklichen.», zählt Engemann auf. Zudem sehe er oft Frauen auf schweren Motorrädern, in schnellen Autos, in Lastwagen und Bussen. «In der Werkstatt, in der ich mein Motorrad warten lasse, ist eine Frau CEO und Mechanikerin. Handwerk, Maschinen und Motoren ziehen erwiesenermassen auch die Frauenwelt an», ist er überzeugt.

Also dann, volle Kraft voraus für die ab morgen anrollende OHA, welche Jahr für Jahr Tradition pflegt und Innovation präsentiert.

Barbara Marty/pd


Die OHA in Zahlen
– Die OHA feiert heuer ihren 62. Geburtstag
– Das Messegelände umfasst rund 16’000 Quadratmeter
– Zirka 5’200 Quadratmete Standfläche
– Der Rundgang ist rund 1’000 Meter lang
– 40’000 Messebesucher:innen im Jahr 2022

Öffnungszeiten & Eintrittspreise
– Montag bis Donnerstag, 13.00 bis 21.00 Uhr; Freitag und Samstag, 13.00 bis 22.00 Uhr
– Sonntag, 11.00 bis 18.00 Uhr; Erwachsene: 8 Franken; Kinder (6 bis 16 Jahre): 2 Franken
– Kollektivbillett für Gewerbeschulen ab 10 Personen: 2 Franken; Dauerkarte: 25 Franken

www.oha.ch


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