Für bessere Luft – die Thuner Lüftungs- und Klimatechniker im Berner Oberland

  13.05.2021 Reportagen

Das Team der Kunz AG Thun beschäftigt sich seit 56 Jahren intensiv mit Luft- und Klimatechnik: 31 Mitarbeitende tun hier das, was sie gut können. Darum heisst es nicht selten von rundherum: «Frag mal bim Kuenz !»

Diese Firma hat sich mit ihrem Wirken voll und ganz dem Element Luft verschrieben und steht dazu mit ihrer Belegschaft auf festem Grund und Boden. «Wir sind bodenständige Handwerker und unser Unternehmen ist in 56 Jahren stetig gewachsen», betont Ralph Kunz, Geschäftsführer der Kunz AG Thun. Seine Eltern haben die Firma im Jahr 1965 als kleiner Handwerksbetrieb am Thuner Aarequai gegründet. In den Anfängen war sein Vater Rolf Kunz alleine für Planung und Umsetzung von Projekten in der Region unterwegs. Dabei wurde er von seiner Ehefrau Heidi in Administration und Organisation unterstützt. Dank einem soliden Aufbau und standfestem Kundenvertrauen konnten bald Monteure und weitere Mitarbeitende angestellt werden. Schon fünf Jahre nach dem Betriebsstart bezog man ein grösseres Geschäftslokal in Thun-Strättligen. An diesem Standort wirkte das Unternehmen 46 Jahre und vollzog einen grossen Teil seiner Entwicklung hin zu einem leistungsstarken Partner in der Klima- und Lüftungstechnik für die ganze Region. Seit Frühling 2016 ist der Geschäftssitz in der Industriezone im Gwatt bei Thun, wo heute 31 Mitarbeitende tätig sind.

«Als gelernter Lüftungszeichner mit Weiterbildung zum Klimatechniker TS (HF) bin ich seit Mai 1999 als Geschäftsführer in der Firma tätig», so Ralph Kunz. Auch dieser Übergang geschah damals fliessend. So reichte man Know-how und Philosophie umsichtig weiter – von Vater zu Sohn. «Leider ist mein Vater bereits im Jahr 1999 viel zu früh gestorben.»

Nachfolge aufgegleist
Ralph Kunz merkt man die letzten dreissig Jahre nicht an. Der begeisterte Handwerker gesteht lachend: «Eigentlich will ich noch gar nicht aufhören mit Arbeiten.» Damit sein wertvolles Know-how sich nach seinem geplanten Kürzertreten nicht von heute auf morgen in Luft auflöst, hat er gemeinsam mit seinen beiden Geschäftsleitungsmitgliedern ebenfalls einen fliessenden Übergang geplant. Während seines sukzessiven Rückzugs als Geschäftsführer läuft alles wie bisher weiter. Die Nachfolgeregelung hat bereits 2014 begonnen. Schon jetzt bildet ein eingespieltes Dreiergespann die Geschäftsleitung mit: Ralph Kunz, Michael Rüegsegger und Kenneth Reber. Die beiden langjährigen Mitarbeiter sind seit 2014 auch Geschäftsleitungsmitglieder und Mitinhaber der Firma.

Michael Rüegsegger ist seit sechs Jahren stellvertretender Geschäftsführer. Als gelernter Kunststoffapparatebauer hat er beim Thuner Unternehmen die Zusatzausbildung als Lüftungszeichner (heute: Gebäudetechnikplaner Fachrichtung Lüftung) absolviert und arbeitete danach als Projektleiter. Zudem machte er die Ausbildung zum Technischen Kaufmann. Festangestellt wirkt er seit über 22 Jahren im Team mit, heute ist er Leiter des technischen Büros: «Wir wollen auch in Zukunft am Ball bleiben und nur da erneuern, wo es wirklich Sinn macht.»

Kenneth Reber ist ausgebildeter Servicetechniker mit Weiterbildung BASC General Management, dipl. Betriebswirtschafter NDS HF und seit 2004 bei der Kunz AG. Der erfahrene Servicemann leitet seit 12 Jahren die Abteilung Wartung & Unterhalt. Auch für ihn steht eines glasklar auf dem Radar: «Wir wollen den Betrieb im gleichen Sinn weiterführen – das Rad muss nicht neu erfunden werden. Doch gehen wir mit der Zeit und bleiben nicht stehen!»

Was heisst bessere Luft?
Diese Frage ist für Innenräume nicht allgemeingültig zu beantworten. Denn Luft und also das Raumklima wird individuell wahrgenommen. Mit Luft- und Klimatechnik kann man aber die Luft wunschgemäss verändern, sodass sie für viele als angenehm empfunden wird. Die Luft- und Klimaanlagen der Kunz AG Thun heizen, wärmen, trocknen, ent-/befeuchten und kühlen. «Wir können die Luft in Räumen zudem reinigen oder etwa Staub und Blütenpollen (Partikel) aus ihr herausfiltern sowie Gerüche neutralisieren», erklärt Michael Rüegsegger. Dabei sind die System-Lösungen stets kundenspezifisch geplant, montiert und gewartet – ob im ganzen Haus oder als Insellösung in einzelnen Räumen. 80 Prozent der Projekte sind aus dem privaten Bereich. Die Angebotspalette ist enorm breit und geht vom WC-Ventilator bis hin zu grossen Gastronomie-/Industrieanlagen. Eine enge Zusammenarbeit besteht zudem mit Architekten und Ingenieuren der Region.

«Wenn es um Wartungs- und Unterhaltsarbeiten geht, bieten wir sehr viel Service-Plus – unsere Leute sind top ausgebildet und warten alle Anlagen», sagt Kenneth Reber. Weil es für die bessere Luft keine Norm gibt, setzt sich das Team mit jedem Kundenbedürfnis intensiv auseinander. Die Vollblut-Luftspezialisten haben sich so umfangreiches Fachwissen und viel Erfahrung aufgebaut. «Im Berner Oberland sind wir die einzigen, die sich nur auf Lüftungs- und Klimaanlagen fokussieren», betont Ralph Kunz. Ob für Privathaus, Restaurant, Druckerei, Montagehalle, Büroräume oder Hallenbad – die Anforderungen seien vielfältig und das mache es auch so spannend, tönt es aus der Geschäftsleitung. Auf die Frage nach der Philosophie höre ich von den «Kunz-Mannen»: «Wir machen das, was wir können – und das gut. Zudem lernen wir stets dazu, fokussieren uns auf die Qualität und sind sehr selektiv mit Neuerungen.»

Energielösungen haben Zukunft
Unumstritten: Die Anforderungen an die Ökosysteme von Immobilien sind schon heute sehr komplex. In Zukunft sind aber noch nachhaltigere Lüftungs- und Klimaanlagen gefragt. Dazu Ralph Kunz: «Aktuell wird fast nur noch nach Minergie-Standards neu gebaut – neben dem Energiesparen geht es dabei verstärkt auch um die Energierückgewinnung; sowohl im Wohnungsbau wie auch bei öffentlichen Gebäuden.»

Weil der Bundesrat bis 2050 eine klimaneutrale Schweiz will, bauen derzeit viele um. «Der damit einhergehende Wandel insbesondere mit den neuen verdichteten Gebäudehüllen kommt uns zugute», sagt Ralph Kunz. «Zudem trägt möglicherweise ein gutes Luft- und Raumklima auch dazu bei, weniger Viren und Keime in der Luft zu verteilen», so die Spezialisten. Obschon es dafür keine Normwerte gibt, sehen sie etwa in Schulhäusern und Versammlungslokalen erhöhten Bedarf.

Goldener Boden für das Handwerk
Die ernüchternde Einschätzung der Handwerker bei der Kunz AG Thun lautet: «Langfristig gesehen wird es leider nicht mehr viele Handwerker/innen auf dem Arbeitsmarkt geben.» Dies spüren sie auch daran, dass sie ihre vier Ausbildungsplätze in den letzten Jahren nicht mehr komplett besetzen konnten. Da aber ein grosser Bedarf an Handwerkskraft herrscht, treffen die verbleibenden Berufsleute auf goldenen Boden, das heisst: sie sind sehr gefragt.

Derzeit gibt es noch eine offene Lehrstelle in der Montageabteilung als Lüftungsanlagenbauer/in. Michael Rüegsegger ist überzeugt: «Am besten ist es, wir bilden selber aus und tun unser Möglichstes, diese Berufsleute im Betrieb behalten zu können.» Schliesslich hat man auch hier viel Erfahrung gesammelt und seit 1965 viele Handwerksleute und Techniker ausgebildet.

Von den 31 Mitarbeitenden – davon vier Lernende – sind alles ausgebildete Fachkräfte. Im technischen Büro hat jeder der acht Mitarbeitenden die Ausbildung «inhouse» gemacht. «Zudem wohnen 22 unserer Mitarbeitenden in Thun – wir sind stark mit unserer Kernregion verwurzelt», sagt Kenneth Reber. Auch schön: Wer hier arbeitet, bleibt meistens lange. «Unser treuester Mitarbeiter wurde nach 42 Jahren pensioniert», freut sich Ralph Kunz.

Nichts ist unmöglich
Wer einmal mit den Thuner Klima- und Lüftungstechnikern zu tun hatte, weiss: Bei der Kunz AG Thun sind begeisterte Handwerker bei der Sache, die ihre Kundinnen und Kunden an erste Stelle setzen und für bessere Luft alles geben! Zum Schluss wollte ich spielerisch von meinen Gesprächspartnern wissen: Mit welcher Automarke sie ihre Firma am ehesten vergleichen würden. Daraufhin wurde kurzum die Marke genannt, welche alles möglich macht.
Barbara Marty

Kunz AG Thun
Luft- und Klimatechnik
Moosweg 10, 3645 Gwatt
Telefon 033 334 54 00
www.kunz-klima.ch

 


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