Jung und frisch – am Maulbeerkreisel entsteht Neues

  18.11.2021 Reportagen

Am BEKB-Standort an der Bahnhofstrasse 1 wächst ein neuer, spannender Begegnungsort – mit Bank, Bistro und Blumenladen. Wir haben uns vor Ort an der Eröffnung am 6. November 2021 umgesehen und mit den Machern ein angeregtes Gespräch über die Idee, das Angebot und die Vision für diese neue Markthalle geführt.

Thuns prominenteste Verkehrsdrehscheibe erhielt ihren Namen in den dreissiger Jahren wegen der damaligen Maulbeerbäume in der Innenstadt. Diese wie auch Thuns Seidenmanufaktur wichen anderem und im Jahr 1988 entstand an der «kompliziertesten Kreuzung Europas» ein Kreisel, der die Lage entspannte. Zuvor versuchte ein Verkehrspolizist die Blechlawine zu ordnen. Heute zirkuliert der Verkehr am Maulbeerkreisel zumeist relativ flüssig. Während den Stosszeiten wuselt es hier aber noch immer ganz schön geschäftig – auf der Strasse wie auf dem Trottoir. Offensichtlich also eine Top-Lage, wo fast alle Wege daran vorbeiführen.

Einer der insgesamt 60 Standorte der BEKB befindet sich daher seit 56 Jahren direkt am Maulbeerkreisel. Auf einer Fläche von über 700 Quadratmeter pflegt man hier nicht nur Bankkundenbeziehungen. «Die grosszügigen Platzverhältnisse bieten Spielraum für mehr», freut sich Daniel Lüthi, Regionenleiter BEKB Thun. Daneben entwickelt man sich vom klassischen Bankberater mehr und mehr zum umsichtigen Finanzcoach. Dazu seien auch Gastgeberqualitäten gefragt, ist er überzeugt. Es lag daher nahe, dass die Bank neben dem Blumengeschäft Flowerpoint auch weiterhin einen Gastropartner beherbergt. «Dazu schwebte uns für die Zukunft keine reine Pacht vor, sondern eine echte Kooperation mit Partnern – so wollen wir gemeinsam organisch wachsen», sagt Daniel Lüthi. Schliesslich soll sich am Maulbeerkreisel mit Bank, Bistro und Blumen ein Begegnungsort im Sinne einer Markthalle weiterentwickeln. Diese Idee spiegelt auch das Verständnis der BEKB in puncto Partnerschaften mit KMUs.

Für den Gastrobereich fand die Bank in den drei Machern des Jungunternehmens thefoodstory die passenden Partner. thefoodstory steht für leidenschaftliches Catering, Events und stimmungsvolle Foodfilme. «Vor zwei Jahren haben wir alle uns an einem Herrenabend des Männerchors Thun kennengelernt», erzählt Daniel Lüthi begeistert. Später buchte er von ihnen ein Catering, was ihn und seine Gäste beeindruckte. Sebi Länzlinger, einer der thefoodstory-Akteure, doppelt nun nach: «Im März/April – also mitten in Zeiten wie diesen – gelangt die BEKB an uns, mit der Idee mit uns eine Beiz zu eröffnen.» Schritt für Schritt entstand danach ein solides Konzept und eine Zusammenarbeit, bei der das organische Wachstum im Mittelpunkt steht.

Bank, Blumen und Bistro
Am Samstag, 6. November 2021, wurde das sorgfältig Vorbereitete aus der Taufe gehoben und offiziell eingeweiht. Das nigelnagelneu eingerichtete Bistro trägt selbstbewusst und auch ein bisschen frech den Namen FRANC. In Anlehnung an die Währung verfügt FRANC über ein ganz eigenes Wesen. Neugierige Besuchende und selbstverständlich C-zertifizierte strömten in Scharen herbei, um das Neue am Maulbeerkreisel zu begutachten und kulinarisch auszuprobieren. Die Trilogie von Bank, Blumen und Bistro passt auch optisch gut zusammen, finden wir! Dabei werden Synergien genutzt und Kundenerlebnisse abgerundet. Auch interessant sind die zwei top-modern bestückten «BEKB-Ateliers» zur kostenlosen Nutzung. Die Räumlichkeiten sind geradezu prädestiniert für Workshops, Präsentationen und Ad-hoc-Besprechungen. Selbstverständlich ist es auch im Bistro erlaubt, mit Laptop oder anderen Devices via WLAN einzuchecken und zu surfen – ob Privat oder fürs Business.
Die Nachhaltigkeit kommt im gesamten Angebot nicht zu kurz und wird mit den grünen Akzenten der Pflanzen und Schnittblumen aus der Blumenecke von Flowerpoint zusätzlich unterstrichen. Die kreative Floristin Daniela Bähler ist dafür zuständig: «Ich freue mich in dieser transparenten und luftigen Markthalle schon seit geraumer Zeit wirken zu dürfen!».

Jung, wild & FRANC
«Unsere Firma haben wir vor drei Jahren gegründet», erzählt der gelernte Koch und Hotelier Sebi Länzlinger. Doch war dies nur eine logische Konsequenz eines lang gehegten Traumes der drei jungen Mannen von thefoodstory und heutigen Betreibern des FRANC Bistros. Für Sebi und Schulfreund Saro Tschan wie auch für Bruder Max Länzlinger war es immer schon klar: «Wir machen uns einmal selbständig». Geträumt, getan! Und das nicht gerade in der einfachsten Zeit für solch ein Unterfangen. Doch nichtsdestotrotz ist, wo wahre Begeisterung immer auch ein Weg. «In den ersten sieben Monaten haben wir für unser Catering-Unternehmen unheimlich hart gearbeitet», erinnert sich Saro Tschan. Wobei sie gerne unkonventionelle, neue Wege gehen. Bei ihnen kommen immer wieder Passion und Business zusammen. So schufen sie zudem auch das Angebot für den Dreh von Foodfilmen.

Schliesslich kombinieren die drei ihre besonderen Fähigkeiten optimal: Auch Saro Tschan ist gelernter Koch und er ist der Mann mit der Kamera beim Filmdreh. Max Länzlinger ist Jurist und arbeitet seit seiner Studienzeit immer wieder in der Gastronomie. Er vereint also viel praktisches Wissen mit wertvollem rechtlichem Knowhow. Zusammen mit Barista Thomas Zahnd und Pastaiolo Pasqual Rami bilden sie das FRANC-Team. «Wir machen alle alles, so klein und aufeinander abgestimmt wie wir sind!» betont Max Länzlinger lachend.

Rundum einfach gut verpflegt
Für die Macher von FRANC ist das Gastro-Handwerk zentral. Am Tresen steht der erfahrene Barista Thomas Zahnd. Seine Spezialitäten sind: waschechte Barista-Cafés, die in weniger als 30 Sekunden herrlich duftend bereitstehen. Selbstredend gibt es von ihm auch kunstvolle Milchschaum-Gestaltungen, sogenannte Coffee Circles. Dazu serviert man im FRANC am Morgen etwa Granola und selber gemachte Gipfeli. «Wir produzieren vieles in unserer Küche am Schweizerweg 8 von Hand und veredeln und verfeinern es dann im Bistro», erklärt Saro Tschan mit leuchtenden Augen.

«In Zukunft möchten wir unser erlesenes Sortiment mit Pasta und Saucen auch zum Verkauf anbieten – natürlich immer inklusive Blumen», verrät Sebi Länzlinger. Eventuell lassen sich die jungen Wilden schon zu den weihnachtlichen Sonntagsverkäufen in Thun etwas Cooles einfallen. FRANC im Auge zu behalten lohnt sich also! Nach dem Motto: «Wer den Rappen nicht ehrt ist den Franc nicht wert.»
Barbara Marty

BEKB | FRANC BISTRO
Öffnungszeiten: Mo–Fr, 9–17 Uhr
Flowerpoint, Öffnungszeiten:
Mo–Fr, 8.30–18.30; Sa., 8.30– 16 Uhr
Bahnhofstrasse 1, 3600 Thun

 


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