Neuland entdecken – Zukunft mitgestalten
27.10.2022 ReportagenVon Donnerstag, 3. bis Sonntag, 6. November 2022 findet die Messe «Neuland» mit einer Sonderschau zum Thema «hegen & pflegen» auf dem Thun-Expo Areal statt. Besuchende erleben hier einmal mehr zukunftsfähige Innovationen aus dem Berner Oberland.
Rechtzeitig zum Übergang von Herbst auf Winter kündigt sich Neuland an – die allseits sehr beliebte und innovative Messe für und von Berner Oberländer:innen im Thun-Expo Areal. Die drei Macher:innen, angeführt von Gerhard Engemann, haben wiederum ein ganzes Jahr Vorbereitungszeit und viel Herzblut investiert: «Es wird spannend, und die Besuchenden dürfen sich auf eine besondere Gestaltung freuen!» Obschon sehr zentral, gibt es an der Neuland weit mehr als weltbeste Öpfuchüechli, Raclette und Streichelzoo.
Für die 25. Ausgabe setzt man den Fokus der Sonderschau auf das Hegen und Pflegen von Tier und Natur. Hand aufs Herz: Wir hegen und pflegen doch fast immer, was uns lieb und teuer ist – insbesondere etwa unsere Liebsten, unsere Tiere, unseren Garten, sowie unsere grossen und kleinen Schätze. Der Jäger hegt und pflegt im Besonderen Wald und Flur, daneben hegen Herdenschutzhunde Weidetiere, engagierte Naturfreunde retten Rehkitze – und wir alle sind an sich die Hüter:innen der Erde.
Die Gäste von Neuland sind eingeladen, in das spannende Sonderschau-Thema einzutauchen und die wie immer abwechslungsreiche, charmante Ausstellung mit den neuen und alten Highlights zu geniessen. 130 Ausstellende freuen sich genauso wie treue und neue Neuland-Fans auf eine heimelige Atmosphäre und eine geballte Ladung Tradition und Innovation aus dem Berner Oberland.
Wenn sich Kreise schliessen – Permakultur
Unter dem Motto «Erde, Mensch, Zukunft – hegen und pflegen» präsentieren: die Permakultur Regiogruppe Thun-Berner Oberland, die Innovationswerkstatt edu-LAB Thun, die ökologischen Gartenbauer Kraut & Laub, der Naturhof Kientalerhof, die Gartenbauschule Hünibach sowie die Alpine Permakultur Schweibenalp ihre nachhaltigen Angebote und Produkte. Diese Organisationen vereinen ökologische Denkweisen und praxisnahe Bildungsangebote. Mit ihren Präsentationen erfahren Besuchende mehr zu den zwölf Prinzipien der Permakultur, entdecken die Schönheiten eines Naturgartens und mischen ihren eigenen alpinen Bio-Kräutertee. Im täglich durchgeführten Forum präsentieren unterschiedliche Gruppen in lebhaften Kurzvorträgen kreative Ansätze für eine enkeltaugliche Lebensweise, also eine, die sich auch nach zukünftigen Generationen ausrichtet.
Herdenschutz und Rehkitze retten
Die Herdenschutzberatung des INFORAMA Berner Oberland klärt auf und beleuchtet das allgegenwärtige Thema des Herdenschutzes. Hier erfährt man, wie die darauf spezialisierten Hunde ausgebildet werden, welche Formen von Herdenschutz es gibt, und was es dazu draussen in der freien Wildbahn für Wanderer und Freizeitsportler:innen alles zu beachten gilt.
Von April bis Juli werden die meisten Rehkitze geboren. Im gleichen Zeitraum wird gemäht – während sich die Jungtiere im Feld aufhalten und sich bei nahender Gefahr erstarrt ins hohe Gras drücken. Die Suche nach den Kleinen in den weitläufigen Feldern ist aufwändig. Die Teams des Vereins Rehkitzrettung setzen sich dafür ein, die «Bambies» vor dem Mähtod zu bewahren. Sie entlasten damit auch die Landwirte, die in der entsprechenden Verantwortung stehen. Vor Ort wird eindrücklich demonstriert, wie diese berührende und wichtige Aktion mit Hilfe von Drohnen, KitzBox und vielen freiwilligen Helfenden abläuft.
Bienen, Wald- und Hoftiere
Die Firma Apiline aus Erlenbach informiert über die Bienenzucht im Berner Oberland und wie die Bienenvölker auf den Winter vorbereitet werden. Zudem gibt es eine Menge über die Honigernte, Produkte aus Honig und Wachs und die weniger bekannten Produkte aus dem Bienenstock zu lernen. Es wird ein Bienenhaus, Waben und eine Schleuder zum Honig-Schleudern gezeigt – zum Anschauen, Schnuppern und Anfassen.
Der Jagd- und Wildschutzverein Thun ist zum ersten Mal bei Neuland dabei und informiert über das Hegen und Pflegen der Jäger:innen. Für die kleinen und grossen Besuchenden gibt es da etwa einen Wilderkennungs-Parcours und viele Informationen über den Wald und seine Tiere. Aber auch Tierpräparate, also ausgestopfte Tiere aus der Region werden zum Anschauen da sein. Ausserdem hat es Tastwände, wo Gebisse, Geweihe, Fährten und Felle von Hirsch, Biber, Reh und Co. angefasst und bestaunt werden können.
Der Erlebnishof Hatti von der Familie Thalmann wird neu auch in der Halle 6 vertreten sein, wo sich die Tiere frei bewegen können. Besonders Kinder sind eingeladen, die Ziegen, Schafe, Hühner und Schweine zu streicheln und zu beobachten. Seit zwanzig Jahren bereichern sie mit ihren Tieren die Ausstellung mit grosser Magnetwirkung. Vielleicht fallen zu Neuland ja schon die ersten vorwitzigen Schneeflocken. Auch ohne Schnee wird es bestimmt schön warm auf dem Kinderflieger Sky Lad oder der Hüpfburg vom Snowpark Eriz.
Kunstwerke aus Lebkuchen
Der Regionalverband der Bäcker-Confiseure Bern-Solothurn inklusive Nachwuchsevent Oberland 2022 der Bäcker-Confiseure und des Detailhandels haben gewirkt und Besonderes geschaffen. Präsentiert werden Kunstwerke zum Thema «Film». Eine Fachjury bewertet die Kreationen nach den Kriterien: Technik, Exaktheit und Kreativität. Die Neuland-Besuchenden dürfen sich hier ebenfalls kreativ ausleben und ihren eigenen Lebkuchen dekorieren und mit nach Hause nehmen.
Mehr als eine Bieridee
Als Craft Beer versteht man Biere, die nicht industriell, sondern handwerklich, mit einem kreativen Mix verschiedener Zutaten gebraut werden. Das beliebteste Bier in der Schweiz ist das Lager mit einem Marktanteil von 75 Prozent. Es gilt als einfaches Bier, ist aber in der Herstellung eines der Schwierigsten. Denn nur mit einer hervorragenden Malz- und Wasserqualität, der richtigen Temperatur beim Brauen, Gären und Lagern sowie mit der nötigen Reifezeit, wird das Bier zum schmackhaften Genussgetränk. Es sind neben dem Lager noch viele weitere, ausgesuchte Bierstile präsent. Einige davon sind schon heute geläufig, etwa: Weizen, Indian Pale Ale (IPA), Stout oder dunkle Lager. Weniger bekannt dagegen ist das «Flüssigbrot» – teilweise oder komplett ohne Hopfen gebraut oder in Wein- und Whiskyfässern gereift.
So gross die Vielfalt auch ist, eines haben alle Biere gemeinsam: Für maximalen Geschmacksgenuss müssen auch sie gehegt und gepflegt werden. Am Craft Beer Festival verschaffen sich die Neuland-Gäste ihren eigenen schäumenden Eindruck. Das Festival ist ein eigenständiger Anlass innerhalb der Messe – organisiert und durchgeführt vom langjährigen Neuland-Aussteller Thuner Homebrew Club.
Markt der lokalen Manufakturen
Im September hat Rebecca Lang bei «enveranda», dem Apéroladen am Thunersee, den Markt der lokalen Manufakturen als «Spätsommerliebe» ins Leben gerufen. Dieser kleine, feine Märit mit umtriebigen Kleinunternehmenden und ihren Produkten geht an Neuland nun in die zweite Runde: Mit Schmuck, Wolle, Up-Cycling, Secondhand-Kleidern für Kinder, vegetarisch-veganen Snacks, Eingemachtem, Fotografie, Papierpreziosen, Keramik, Naturkosmetik, Bilderrahmenbauer und natürlich mit unverpackten Lebensmitteln.
«Das muesch eifach aues gseh ha!»
Barbara Marty/MM
NEULAND BEO | OHA Thun Expo
Genossenschaft, Mittlere Strasse 27
3607 Thun | Telefon 033 225 11 20
www.neuland-beo.ch
ÖFFNUNGSZEITEN:
Ausstellung / Sonderschau / Craft Beer Festival
Donnerstag – Samstag: 13.30 bis 21.00 Uhr
Freitag / Samstag: bis 23.00 Uhr (Halle 6)
Sonntag: 10.00 bis 18.00 Uhr
Restaurant «BEO-Stube»
Donnerstag – Samstag: 13.30 bis 22.30 Uhr
Sonntag: 10.00 bis 17.45 Uhr
Erwachsene: Fr. 8.–
Kinder: Fr. 3.– (6 –15 Jahre)
Achtung! Gleichzeitig ist der Zirkus Knie da. Daher: Anreise zu Fuss, mit Velo oder Bus!