Thunerstern auf dem Weg zurück zu goldenen Zeiten

  29.02.2024 Sport-Reportagen

Die Zeiten, als die Rollhockeyaner des SC Thunerstern in der Schweiz das Mass aller Dinge waren und im Stil des FC Bayern Titel hamsterten, liegen noch gar nicht lange zurück. Nach schwierigen Jahren – auch aufgrund von Corona – sind die Thuner wieder in der obersten Liga und dort auf dem Weg in die Playoffs.

Noch stehen in der MUR-Halle zwei Heimspiele gegen Genf und Dornbirn (es spielen auch zwei Teams aus dem Vorarlberg in der Schweizer Liga mit) auf dem Programm, ehe für die ersten Vier die Playoffs und die letzten Vier die Playouts beginnen. Die Chancen der Thuner, die Qualifikation unter den ersten Vier zu beenden, stehen ausgezeichnet. Uttigen, Diessbach oder Dornbirn sind mögliche Gegner, mit denen sich der SC Thunerstern in den nach der Formel Best of Five ausgetragenen Halbfinals zu duellieren haben wird, so denn mindestens Platz 4 erreicht wird.

Urgestein Peter Lehmann
Das Urgestein im Verein und der Vater der grossen Erfolge in den Achtziger-, Neunziger- und Nullerjahren ist Peter Lehmann, der seit 1964 im Verein tätig ist, zuerst als Spieler und später, in der erfolgreichsten Ära, als Trainer den SC Thunerstern zu den grossen Erfolgen führte. Neun Meistertitel, sieben Cupsiege und 1993 gar die Teilnahme am Europacupfinal stehen im Goldenen Buch des SCT, nur ein Verein, der derzeit in der Nationalliga B spielende Montreux HC, war noch erfolgreicher.

Die Konkurrenz ist gross
Im Raum Thun ist die Konkurrenz für Thunerstern gross und in den letzten Jahren immer grösser geworden. Fussball, Handball, Eishockey, Unihockey, überall wird in der Region Spitzensport betrieben, so dass es für die Rollhockeyaner nicht einfach ist, Nachwuchs zu rekrutieren. «Wir gehen in die Schulen und bringen das Material mit, nehmen Kontakt mit den Lehrkräften auf, wir organisieren Ferienkurse und Schnuppertrainings, wir unterlassen nichts, um wieder mehr Jugendliche für unseren faszinierenden Sport zu begeistern», sagt Peter Lehmann, der selbst immer noch Kinder unterrichtet und sich nicht zu schade ist, bei den zweimal wöchentlichen Trainings in der MUR-Halle die Banden aufzustellen und wieder abzubauen, weil die am gleichen Ort trainierenden Unihockeyaner des UHC Thun andere Banden verwenden. «Für mich als Rentner ist dies auch eine Bewegungsübung, Auf- und Abbau dauern jeweils rund 40 Minuten, das erspart mir den Mitgliederbeitrag in einem Fitnessklub.» Grosse Sorge bereitet Lehmann allein der fehlende Nachwuchs, doch auch hier zeichnen sich Silberstreifen am Horizont ab.

«Früher hatten wir in allen Alterskategorien verschiedene Teams, derzeit nimmt eine U15- und eine U13-Mannschaft an der Meisterschaft teil und wir sind zuversichtlich, in der nächsten Saison auch wieder ein U17- und ein U11-Team melden zu können.»

Viele Nationalspieler
Klar, dass Thunerstern als langjähriger Dominator und neuerdings auch erneut als Spitzenklub der Nationalmannschaft immer wieder Spieler zur Verfügung stellt. Derzeit zählen mit Gian Rettenmund, Jan Schober und Gian Gempeler wiederum drei Aktive dem Kader des Nationalteams an, das sich auf der internationalen Bühne allerdings schwertut, weil die erfolgreichsten Nationen in Europa Portugal, Spanien und Italien und weltweit auch Argentinien und Brasilien sind. Ihre bisher grössten Erfolge feierte die Schweiz an der EM 2006 mit dem Einzug in den Final und auch bei der Heim-WM ein Jahr später unterlagen die Schweizer erst im Endspiel Spanien.
Pierre Benoit


SC Thunerstern

Gegründet 1959
9 Mal Schweizermeister, 7 Mal Cupsieger, Europacup-Finalist 1993. 50 Meistertitel in den Nachwuchs-Kategorien U11/U13/U15/U17/U20.

80 Mitglieder (Aktive und Passive).

Heimspiele in der MUR-Halle Rütlistrasse 19, 3600 Thun.

Vier Mannschaften:
NLA, 1. Liga (derzeit Leader), U13 und U15.

Präsident: Ruggero Tommasi

TK-Präsident: Peter Lehmann

Trainer: André Pereira

Spieler im Fanionteam: Simos Panagopoulos, Nicola Tommasi, Gian Rettenmund, Fabio Tommasi, Raphael Rettenmund, Lukas Walther, Jonas Schädeli, Flavio Silva, Jan Schober, Gian Gempeler, Cedrik Wagner.


Das ist Rollhockey

Gespielt wird zweimal 25 Minuten mit je fünf Spielern inklusive Goalie. Das Feld ist 20 x 40 Meter gross. Thunerstern verfügt über eine der schönsten Hallen in der Schweiz und ist mit dem Parkettboden das Bijou für Rollhockeyspiele. Das Spiel ist sehr schnell mit vielen Torszenen und torreichen Spielen, eine Augenweide, um zuzuschauen.

Komm zu einem Training vorbei und probiere es aus, auf Rollschuhen zu stehen und dich zu bewegen.

Melde dich beim Verantwortlichen
Peter Lehmann, Tel. 079 893 10 50,
E-Mail: lehmannbuk@bluewin.ch.


Die Tabelle der Nationalliga

1. RSC Uttigen 13/28
2. RHC Dornbirn 11/22
3. RHC Diessbach 12/24
4. RHC Wolfurt 13/22
5. SC Thunerstern 12/19
6. RC Biasca 13/16
7. Genéve RHC 12/08
8. RHC Wimmis 12/05       


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