«Wir wollen ein grandioses Fest auf die Beine stellen»

  07.11.2024 Reportagen

1395 Tage vor Beginn des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfests gab das Organisationskomitee ESAF 2028 auf dem historischen Schlossberg in Thun den Startschuss für den Grossanlass, für den im August 2028 rund 400 000 Schwingerfreunde auf der Thuner Allmend erwartet werden. OK-Präsident Matthias Glarner, der 2016 in Estavayer den Königstitel erschwang, sagt es klipp und klar: «Wir wollen ein grandioses Fest auf die Beine stellen.»

Mehr als 50 geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport waren am Anlass anwesend, an dem Matthias Glarner versprach, dass in Thun Traditionelles und Zeitgenössisches mit Stil und Eleganz verbunden werden soll. «Es wird ein Fest für alle.» An der feierlichen Veranstaltung wurden das Logo, das die Stadt Thun und das gesamte Berner Oberland in den kommenden vier Jahren begleiten wird, enthüllt, das Kern-OK vorgestellt, Unterhaltung mit Alphornbläsern, Jodlern und Fahnenschwingern geboten und auch erfreulich kurze, aber unterhaltsame und witzige Reden gehalten. OK-Präsident Matthias Glarner betonte in seiner Ansprache, dass «das ESAF 2028 ein vernünftiges, bodenständiges und traditionelles Fest werden soll. Im Zentrum stehen Thun und das Berner Oberland, der Sport, nicht Kommerz und Gigantismus.» In Bestform präsentierte sich Thuns Stadtrats-Präsident Philipp Deriaz (SVP), der die Lacher auf seiner Seite wusste. «Ich wäre auch gerne Schwinger geworden, doch wie sie sehen, fehlten mir die körperlichen Voraussetzungen.» Er blickte zurück auf Zeiten, als er in seiner damaligen Funktion als Kompanie-Kommandant auf dem Waffenplatz Thun Rekrut Matthias Glarner kennenlernte und verteilte ein Lob an die Adresse des OK-Präsidenten. «Er machte einen guten Eindruck und erledigte seinen Job ausgezeichnet.» «Schön wäre, würdest du bis 2028 dein Amt als Stadtratspräsident behalten», meinte anschliessend der von Deriaz’ Rede sichtlich beeindruckte ESAF-Kommunikationschef Marco Oswald.

Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren

Die Vorbereitungen für das Fest im Sommer 2028 sind bereits angelaufen. Matthias Glarner, der nach der Wahl Albert Röstis in den Bundesrat das Amt des OK-Präsidenten übernommen hat: «Das Kern-OK ist komplett und umfasst insgesamt 18 Stab- und Fachbereichstellen. Die Gesamtorganisation hat bisher vier Mal getagt, ebenso der Präsidialausschuss. Zurzeit werden die Ressorts, welche operativ bereits Aufgaben zu erfüllen haben, punktuell mit Personal aufgestockt. Die Finanzen sind im Budgetprozess, im Bereich Recht sind wir auf Kurs und die Verantwortlichen des Sponsorings stehen in Gesprächen und Verhandlungen mit potenziellen und möglichen Partnern. Des Weiteren hat die Geschäftsstelle unter Geschäftsführer Adrian Affolter im Panorama-Center in Thun-Süd ihre Büros bezogen und ist operativ und administrativ eingerichtet.»

Erfahrungswerte nutzen

ESAF-Geschäftsführer Adrian Affolter betonte, dass das Thuner OK mit dem OK ESAF 2025 Glarnerland und anderen Veranstaltern in engem Kontakt stehe, um von deren Erfahrungen zu profitieren. «Wir sind bereits gut aufgestellt und die Arbeitsabläufe entwickeln sich zielführend. Ebenso im Gang ist die Zusammenarbeit mit wichtigen Partnern», so Affolter.
Derzeit in der Organisationsstruktur ESAF 2028 besonders gefordert sind die Bereiche Informatik, Recht, Marketing und Kommunikation. Neben einer funktionierenden IT mussten auch juristische Belange geklärt, Einträge getätigt oder Anmeldungen in die Wege geleitet werden. Marketing und Kommunikation kümmern sich um Events, Auftritt, Website, Social Media und alles, was mit interner und externer Information zu tun hat. Ob 2028 die Schwingarena in Thun 52 000, 55 000 oder mehr Plätze aufweist, ist gemäss Stand in den Vorbereitungen noch nicht abschliessend geklärt. So oder so werden zwischen dem 25. und 27. August 2028 auf dem grössten Waffenplatz der Schweiz 400 000 Schwingerfreude aus nah und fern erwartet.
Für die Stadt bedeutet das ESAF 2028 keine Premiere. Bereits 1956 war Thun Austragungsort. lm Stadion Lachen liess sich damals der Basler Eugen Holzherr zum König krönen. Vier Jahre später wurde er auch Olympionike. In Rom belegte er an den Olympischen Sommerspielen 1960 im Ringen Rang 12.

Das Logo ESAF 2028 und seine Geschichte

Jede Marke hat bekanntlich eine eigene Geschichte: So auch das offizielle Festlogo, welches fortan als visuelle Marke das Fest repräsentiert. Entwickelt und gestaltet wurde das Logo von der Thuner Werbe- und Kommunikationsagentur Textcube. Wappenähnlich aufgebaut und kompakt als Einheit geformt, thront in freigestellter Darstellungsform über allem das Dreigestirn. Eiger, Mönch und Jungfrau verleihen so der Marke eine einzigartige Strahlkraft und gestalterisch, mit zwei Schwingern in Aktion, die grenzenlose Möglichkeit, als Athlet in Endlos-Sphären zu denken und von Grossem zu träumen. Mit der Grundfarbe grau wird die Wucht des Gesteins und die Kraft der Natur des Berner Oberlands zementiert. Der hellbraune Balken mit dem Festdatum steht für das Sägemehl, in welchem 2028 die «Bösen» um Königsehren kämpfen. Das Balkenelement rückt aufsteigend nach rechts, weil den Schwingern Gang für Gang ein Steigerungslauf bevorsteht. Der Balken ragt beidseitig über das Wappen hinaus, da nicht jeder Kampf gleich lang dauert. Thun als Austragungsort wird bewusst gross ins Zentrum gerückt, das Berner Oberland steht als Zeitzeile und komplettiert und stärkt die gesamte Ausrichtungsregion. Für nationale Zusammengehörigkeait steht schliesslich das Schweizer Kreuz, welches in seiner unverwechselbaren Form einen emotionalen und legalen Wappenabschluss bildet.
Feierlich enthüllt wurde das Logo, verpackt in einer Eisskulptur, über dem Ziehbrunnen auf Schloss Thun von den drei Taufpaten. Die beiden Berner Oberländer Schwingerkönige Glarner und Wenger sowie der höchste Thuner, Stadtratspräsident Philipp Deriaz, machten auch in dieser Funktion gute Figur.
Schliesslich griffen Matthias Glarner und Kilian Wenger, Schwingerkönig 2010 in Frauenfeld, im Sägemehl zusammen, demonstrierten einige Griffe und weihten die wenigen noch nicht fachkundigen Gäste in die Geheimnisse dieses faszinierenden Sports ein. Kilian Wenger wird fortan offiziell als ESAF-2028-Botschafter amten.
Pierre Benoit


Die Personen im Kern-OK
Matthias Glarner (OK-Präsident)
Samuel Reusser (OK-Vizepräsident)
Adrian Affolter (Geschäftsführer)
Rolf Gasser (Stv. Geschäftsführer)
Rahel Abt (Administration)
Nadja Amacher (Nachhaltigkeit)
Martin Baltisberger (Marketing)
Bernhard Blaser (Sicherheit)
Beat Burkhalter (Verkehr)
Roman Grünig (Sponsoring)
Cristan Haldi (Finanzen)
Claudia Hediger (Ticketing)
Daniel Iseli (Recht)
Andreas Loosli (Gaben)
Susanne Lerch Stettler (Fest)
Matthias Maurer (Armee und Zivilschutz)
Marco Oswald (Kommunikation)
Bernhard Reusser (Sport)
Thomas Riesen (Informatik)
Norbert Schmid (Beherbergung)
Aline Stoller (Personal)
Josias Wittwer (Infrastruktur)

 


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